Sehnde-Rethmar-Haimar

2023 | Ausgabe 01 | Dezember 2022 - Februar 2023
07.11.2022 | 7,8 MiB
Mache dich auf und werde licht
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
"Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf und wieder bringt ein Tag für uns ein Licht. Ja, immer, immer wieder geht die Sonne auf. Denn Dunkelheit für immer gibt es nicht, die gibt es nicht." So hat es der unvergessliche Udo Jürgens gesungen. Und er bringt damit zum Ausdruck, was der ewige Wechsel zwischen Tag und Nacht für unser Leben bedeutet.
Wir sehnen uns nach dem Licht, nach einem Sonnenaufgang, weil Licht Leben bedeutet und uns Sicherheit und Zuversicht gibt. Aber wir brauchen auch die Nacht und damit die Dunkelheit, doch so richtig wohl fühlen wir uns im Dunklen nicht. Da kann so manches im Verborgenen geschehen und uns überraschen. Diese Sehnsucht nach dem Licht bringen wir in vielen Redensarten zum Ausdruck. Wir freuen uns über einen Lichtblick, der uns das Leben in schweren Zeiten erträglicher macht und erst recht über das Licht am Ende des Tunnels, wenn wir diese Zeiten überwunden haben. Und wir sind stolz, wenn wir Licht ins Dunkel bringen konnten. Doch was tun, wenn uns das mal nicht gelingt, wenn es dunkel um uns wird und unsere Gedanken finster? Dann hilft uns hoffentlich das Licht, dass nicht von der Sonne kommt, sondern von ihm, von Jesus Christus: „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh. 8,12).
Gerade jetzt in der Adventszeit lassen wir nach und nach mehr Lichter brennen, um ihn schließlich am Heiligabend willkommen zu heißen. Und wir können darauf vertrauen, dass er sein Versprechen einlöst. Unser Redaktionsteam wünscht Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr.
Ihr Reinhard Golenia

2022 | Ausgabe 02 | März 2022 - Mai 2022
24.02.2022 | 4,7 MiB
Ja, mit Gottes Hilfe
Der schönste Tag im Leben, das ist der Hochzeitstag, so heißt es landläufig. Unser Hochzeitstag liegt nun schon fast 36 Jahre zurück und ja, es war ein wunderschöner Tag, an den wir uns immer wieder gerne erinnern. Eine Hochzeit mitten in den 80ern, und die haben wir ganz klassisch gefeiert. Polterabend, Standesamt und dann der Höhepunkt, die kirchliche Trauung am Samstagvormittag mit einem bewegenden Gottesdienst.
Ohne Kirche, nein, das wäre nicht gegangen. Gottes Segen und Begleitung war und ist uns wichtig. Denn Hochzeit ist mehr als ein Tag und nicht jeder Tag ist wunderschön. Und deshalb war und ist es gut, dass Gott uns durch all diese Tage begleitet und gerade dann zur Seite gestanden hat, wenn es mal nicht so rund lief.
Inzwischen werden Hochzeiten oft sehr aufgeladen und es gibt sogar TV-Shows, in denen um die schönste Hochzeitsfeier, für die es eine Traumreise zu gewinnen gibt, gewetteifert wird. Gott als Trauzeugen wird das egal sein, denn er ist in jedem Fall bereit, dabei zu sein, wenn es soweit ist und ein Hochzeitspaar den Bund fürs Leben schließen will.
Lesen Sie in dieser Ausgabe unsere Gedanken zum Thema: Ja, mit Gottes Hilfe.

2022 | Ausgabe 03 | Juni 2022 - August 2022
18.05.2022 | 1,6 MiB
Getragen im Alter
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich konnte gerade meinen 64. Geburtstag feiern. Bin ich jetzt alt? Ja natürlich, eben 64 Jahre, die ich schon auf dieser sich gerade in sehr schwierigen Zeiten befindlichen Erde leben durfte. Und reich noch dazu, dank der Erfahrungen und Erlebnisse aus diesen Jahren. Über das Altwerden und das Leben im Alter gibt es viel zu lesen. Hin und wieder mit der Warnung verbunden, dass Altwerden beschwerlich und damit nichts für Feiglinge sei.
Aber davon sollten wir uns nicht abschrecken lassen und vielmehr die Vorteile sehen und nutzen. Freiheiten und Möglichkeiten, die sich uns eröffnen, weil die Kinder aus dem Haus sind und die Rente pünktlich gezahlt wird. Das Angebot ist groß, doch was ist uns wichtig, was wollen wir wirklich tun? Vielen ist es ein Anliegen, mit anderen Menschen zusammenzukommen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen, wenn es darauf ankommt.
Und da ist es gut möglich, dass wir uns an die starke Gemeinschaft erinnern, zu der wir schon so lange gehören, an unsere Kirchengemeinde. Nehmen wir uns doch einfach mehr Zeit für Gott, der uns ein Leben lang begleitet hat, auch wenn wir ihn oft nur am Rande wahrgenommen haben. Denn auch ihm liegen unsere Mitmenschen und unser Miteinander am Herzen. Unser Angebot an Gruppen und Kreisen ist groß und richtet sich an alle, die mitmachen wollen. Deshalb viel Spaß beim Entdecken der Möglichkeiten.
Ihr Reinhard Golenia

2022 | Ausgabe 04 | September 2022 - November 2022
20.08.2022 | 1,7 MiB
Schmerzen lindern
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Reinhard Mey und seine Lieder begleiten mich seit vielen Jahren. Und so ist mir beim Thema dieser Ausgabe sein Lied aus dem Jahre 1975 eingefallen: Es bleibt eine Narbe zurück. Er geht darin mit sich selbst ins Gericht und zeigt zudem auf, was Schmerzen, die er einem geliebten Menschen zugefügt hat, bei ihm selbst auslösen: „Es ist wohl ein unsel'ges Gesetz, das uns lenkt, das da will, dass man grad' wen man am meisten liebt, so unbedacht demütigt und grundlos kränkt, dafür umso wen'ger nachsieht und vergibt. Doch für jedes Unrecht, das ich dir angetan hab', hab' ich selber gelitten, Stück für Stück, und von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab', bleibt auch mir eine Narbe zurück.“
Solche Gefühle kennen wir im Zweifel auch und wir können nichts von dem zurücknehmen, was wir anderen angetan haben, so sehr uns das im Nachhinein auch schmerzt, in Form der Narbe, die Reinhard Mey beschreibt. Aber wir können versuchen die Sprachlosigkeit zu durchbrechen, die nach Verletzungen meist zurückbleibt. Oft über Jahre hinweg gibt es z. B. in Familien keinen Kontakt zwischen Geschwistern, weil es weiter schmerzt und beide Seiten vergeblich auf ein Zeichen der Versöhnung warten und dabei leiden. Es muss ja nicht gleich ein solch bewegendes Lied sein, mit dem wir den ersten Schritt machen. Das Vaterunser reicht da schon aus. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Es muss nicht immer gelingen, doch ich habe es schon erlebt, wie groß die Erleichterung ist, wenn wir die Worte des Vaterunser in die Tat umsetzen und nicht verstehen, warum wir solange damit gewartet haben.
Ihr Reinhard Golenia