Ostern oder Weihnachten?
Glaubenssache

Nur noch ein paar Tage, dann ist das Osterfest da und mit ihm hoffentlich auch endlich die Wärme und die Sonne. Keine Frage, wir gehen auf das Licht zu, und das ist gut, heilsam und gut. Keine Frage, Ostern naht, eine Frage jedoch bleibt, die ich in meiner Zeit als Schulpastorin gerne meinen Oberstufenschüler:innen gestellt habe, nämlich die Frage, welches Fest denn inhaltlich bedeutsamer sei, Weihnachten oder Ostern?
Tiefgehende und gut durchdachte Antworten habe ich dabei stets bekommen, wobei sich die Teams „Weihnachten“ und „Ostern“ fast immer die Waage hielten. Doch was meinen Sie? – Für mich bringt es eine Karte auf den Punkt, die mir letztes Jahr eine Freundin geschickt hat und auf der zu lesen ist: „Ohne Ostern ist Weihnachten nur ein Kindergeburtstag.“ Große Worte, gelassen ausgesprochen, die jedoch zeigen, dass beide Feste zusammengehören, nur so ihre jeweilige Tiefe erfasst werden kann.
Und genau deshalb ist in unserem Wohnzimmer auch das ganze Jahr über Weihnachten und Ostern zugleich: Während der grüne Herrnhuter Stern permanent (auch im Hochsommer bei 30 Grad!) im Fenster leuchtet, steht schräg unter ihm ein großer weißer Porzellanhase, der ebenfalls mit seinem Platz fest verwurzelt ist. So habe ich beides stets im Blick, die Krippe, das Kreuz. Beides erinnert mich daran, dass Gott da ist, für mich, an Weihnachten, an Ostern und all den Tagen dazwischen, so auch in der Karwoche, die beginnt, uns daran denken lässt, was er tat und tut, für uns. Und auch das ist heilsam, heilsam und gut, für mich und mein Sein!
Pastorin Stefanie Neuenfeldt
Springerpastorin im Kirchenkreis Burgdorf
„Glaubenssache - Beiträge und Texte aus Kirche und Religion“
Die Kolumne erscheint jeweils sonnabends im Marktspiegel für Burgdorf und Uetze, sowie im Marktspiegel für Lehrte und Sehnde. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kirchen schreiben Beiträge aus ihren Kirchengemeinden, Einrichtungen und Arbeitsfeldern, von ihren Erfahrungen und zu dem, was sie gerade beschäftigt.