Viele „Wochen ohne Verzagtheit“
Glaubenssache

"7 Wochen ohne Verzagtheit“, so lautete das Motto der Fastenaktion der evangelischen Kirche in diesem Jahr. Ein starkes Motto gerade in dieser Zeit, in der die schlimmen Nachrichten uns regelrecht zu überrollen scheinen. Wie soll man da nicht verzagt sein? Wie oft ist gerade das Negative ein ständiges Thema, wenn wir uns mit anderen unterhalten. Die Gedanken kreisen um all die Kriege und Katastrophen auf der Welt. Genau da müssen wir uns fragen, was können wir konkret dagegen tun. In meisten Fällen nämlich einfach nichts.
Dabei umgibt uns doch gerade hier auch sehr viel Schönes. Wir leben im Frieden, können unsere Meinung äußern, uns frei bewegen. Bei allem Schimpfen auf die Politiker:innen müssen wir doch anerkennen, was sie für uns tun. Da ist es doch sinnvoll, sich Gedanken zu machen, was genau kann ich tun, um Dinge zu verbessern, wo kann ich aktiv werden. Es hat doch keinen Sinn, sich über Dinge aufzuregen, auf die man keinen Einfluss hat. Vielmehr sollte man bei sich anfangen, das Gute und Schöne sehen, das uns umgibt. Und wenn ich dann Dinge sehe, die nicht gut laufen, kann ich bei mir anfangen, mich einzusetzen und Dinge zu verändern, auf die ich Einfluss nehmen kann. Schon die kleinsten Taten bewirken etwas und schon damit habe ich kleine Erfolgserlebnisse und kann die Welt zu einem besseren Ort machen.
Und dazu fallen mir die bekannten Worte ein:
„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
So schaffen wir auch nach der Fastenzeit viele „Wochen ohne Verzagtheit“
Heidrun Golenia
Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Ev.-luth. Gesamtkirchengemeinde Sehnde – Rethmar – Haimar
„Glaubenssache - Beiträge und Texte aus Kirche und Religion“
Die Kolumne erscheint jeweils sonnabends im Marktspiegel für Burgdorf und Uetze, sowie im Marktspiegel für Lehrte und Sehnde. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kirchen schreiben Beiträge aus ihren Kirchengemeinden, Einrichtungen und Arbeitsfeldern, von ihren Erfahrungen und zu dem, was sie gerade beschäftigt.