Ich hoffe, dass Ihr alle ein erlebnisreiches Wochenende und einen guten Start in die Woche hattet! Mein Start in die neue Woche war sehr entspannt, weil heute ein „freier Tag" ist und mein Wochenende sehr interessant war - mit vielen neuen Menschen, Kultur und Musik...

Nachdem ich am Freitagnachmittag vom Dean (Superintendent) Trevor Sibande nach Soweto gebracht wurde, habe ich meine Sachen ausgepackt und mir neue Decken geholt. Die brauche ich! Denn in der Nacht wird es hier nun sehr kalt. Die Häuser sind nicht wirklich gut isoliert und mein Fenster geht nicht wirklich zu. Deswegen brauche ich zwei Decken und vielleicht bald sogar drei, um mich vor der frischen Nachtluft in meinem Zimmer zu schützen :). Den Abend habe ich hier mit einigen Freunden verbracht. Am Samstagmorgen bin ich um 7 Uhr 30 zu einer Kirche gefahren, wo ein Gottesdienst anlässlich einer „Grabsteinenthüllung“ gefeiert wurde.

Die betroffene Familie kenne ich persönlich nicht, doch einige andere Menschen, mit denen ich zusammen arbeite, kennen sie und es ist hier ganz normal, dass ich dann dem Ganzen auch beiwohne… Nach dem Gottesdienst sind alle Leute (ca. 500) mit Autos und Bussen zu einem sehr großen Friedhof gefahren. Die Beerdigung der Personen war schon im April 2011, da aber Grabsteine hier sehr teuer sind und lange zur Fertigstellung brauchen, wurde erst im April 2014 der Grabstein „gewürdigt“. Nach einer relativ kurzen Zeremonie am Grab sind dann alle zum Haus der Familie gefahren, wo gegessen, getrunken und getanzt wurde… Die Stimmung war super gut und man hatte nicht das Gefühl auf einer Art Beerdigung zu sein (die Menschen hier sagen: „Wir trauern nicht nur, eigentlich zelebrieren wir eher das Leben der Person und den Ort, wo sie nun ist...“). Bei der Veranstaltung habe ich wahnsinnig viele neue Menschen getroffen und hatte einen tollen Tag.

Am Sonntagvormittag bin ich dann mit einem anderen „Freiwilligen“ aus Deutschland nach Johannesburg gefahren, wo wir mit anderen „Freiwilligen“ seiner Organisation auf ein Hip-Hop Festival gegangen sind. Ich habe so einige „Ecken“ von Johannesburg gesehen und bin mit der Musik, und allem anderen, was zur „Szene“ dazu gehört in Kontakt gekommen: Basketball, Breakdance, Beatboxing, Graffiti… Das Festival war mitten in der Stadt und es war unglaublich interessant, die lokalen Künstler zu sehen! Geschlafen haben wir in der Wohngemeinschaft von den anderen „Freiwilligen“. Heute nach dem Frühstück bin ich dann zurück nach Soweto gefahren.

Das Wochenende war voller Events, neuer Menschen, Kultur und guter Laune… Jetzt bin ich natürlich etwas kaputt, doch freue mich, wieder in Soweto zu sein.

Ich wünsche euch alles Gute für die Woche!
Euer Jarusch