Nach-gedacht

von Uwe Peterschun, Mitglied des Kirchenvorstands

D am da dam – dam da dam – dam
da dam – dam dam da dam.
Eindringlich geht mir der Song in
der Leichtigkeit des ¾-Takts ins Ohr.
Fröhlich trällere ich die Worte mit. Natürlich englisch, wie die meisten Hits.
Eigentlich könnte ich den Song doch
auch auf der Gitarre spielen. Der Text
scheint banal, aber übersetzt habe ich
ihn mir bisher nicht. Vielleicht passt
er gut zu einem Programm, das mir
vorschwebt. Also erst einmal bei Wiki
geschaut: Was? Dieses Thema hat der
Song? Geht gar nicht!
Allzu oft wiederholen wir etwas,
was wir vorher nicht ausreichend
hinterfragt haben und glauben es. Ein
gutes Beispiel ist die Werbung. Natürlich wissen wir, dass Werbung nicht
seriös ist – aber etwas wird doch
wohl daran stimmen … und wenn
man es oft genug hört, glaubt man es
– zumindest unbewusst. Schlimmer
sind da schon die Fake News, die absichtlich gestreut oder ungeprüft weitergetragen werden. Von Lobbyisten,
Influencern, Zeitungen, Internetnews
und Politikern. Aus Quellen, denen
man Vertrauen entgegenbringt. Leicht
fällt es uns, sie zu glauben. Vor allem,
wenn sie populär oder bequem sind
und der eigenen Wahrnehmung gefallen.
Viel zu selten hinterfragen wir. Es
ist auf Dauer auch ermüdend. Aber
bevor wir falsche Wahrheiten weitertragen sollten wir es wie Josef halten,
der zu seinen Brüdern sagte: „… Daran
will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit
Wahrheit umgeht.…“ (1. Mose 42,16).
Und der Song? Den werde ich spielen. Nach ein paar Wortkorrekturen